Rietberg bereitet klimaneutrale Wärmeversorgung vor

Einladung zum Infoabend am Mittwoch, 6. November

Rietberg. Längst hat die Stadt Rietberg den Klimawandel als zentrale Herausforderung erkannt und trägt ihren Teil zur Reduzierung von CO₂-Emissionen bei. Hierbei fällt dem Wärmesektor eine zentrale Rolle zu, da in etwa die Hälfte des gesamten Endenergieverbrauchs im Bereich der Wärme- und Kältebereitstellung anfällt. Dafür stellt die kommunale Wärmeplanung eine Grundlage dar. Die Ideen für Rietberg stellt die Stadtverwaltung nun am 6. November in einer öffentlichen Informationsveranstaltung vor.

Die Informationsveranstaltung am Mittwoch, 6. November, beginnt um 18 Uhr in der Mensa der Gesamtschule Rietberg (Frankenstraße 18) und ist für etwa zwei Stunden angesetzt. Linus Nett vom Planungsbüro greenventory GmbH stellt die kommunale Wärmeplanung vor und Michaela Prelle, Verbraucherzentrale NRW, gibt einen fachlichen Input zum Gebäudeenergiegesetz (GEG) und zu Fördermöglichkeiten. Im Anschluss stehen die Experten Rede und Antwort und es soll sich eine lebhafte Diskussion entwickeln. Alle Interessierten sind herzlich willkommen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wichtig zu wissen: Das Planungsbüro wird unter anderem präsentieren, in welchen Gebieten in Rietberg Potenzial für ein Nahwärmenetz vorhanden ist, und in welchen Gebieten nicht. Ob Nahwärmenetze in diesen Potenzialgebieten tatsächlich gebaut werden, oder ob sie überhaupt wirtschaftlich betrieben werden können, kann aktuell noch nicht beantwortet werden.

Zum Hintergrund: Die Stadt Rietberg hat eine kommunale Wärmeplanung erstellen lassen und konnte hierfür auf bestehenden Konzepten und Vorarbeiten sowie auf existierenden Strukturen aufbauen. Der 100-seitige Abschlussbericht soll die Planungsgrundlage für eine zukunftsfähige und klimaneutrale Wärmeversorgung für Rietberg bis zum Jahr 2045 schaffen. Der kommunale Wärmeplan soll langfristig in den strategisch angelegten Prozess der Stadtentwicklung integriert werden. Grundlage ist das Wärmeplanungsgesetz (WPG), das ohnehin eine bundesweite Verpflichtung für einen solchen kommunalen Wärmeplan bis zum Jahr 2028 vorsieht.

Im Stromsektor wird bereits über 50 Prozent der benötigten Energie erneuerbar erzeugt, während es im Wärmesektor bislang nur 19 Prozent sind. Eine große Verantwortung für die Reduzierung von CO₂-Emissionen des Wärmesektors liegt also bei den Städten und Kommunen. Daher ist es das Ziel der kommunalen Wärmeplanung, Maßnahmen zu identifizieren, die eine schrittweise klimaneutrale Wärmeversorgung ermöglichen. Immer auch unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten und Herausforderungen der Stadtteile. Auf Basis der Analysen der Wärmeplanung werden einzelne Versorgungsgebiete zur zentralen oder dezentralen Wärmeversorgung dargestellt. Dabei werden auch geplante Neubaugebiete berücksichtigt.

Die kommunale Wärmeplanung konzentriert sich auf die Versorgung des gesamten Stadtgebietes und legt den Schwerpunkt auf eine effiziente, zuverlässige und nachhaltige Wärmeversorgung. Daher stellt sie keine individuelle Planung oder Anpassung von Heizsystemen für einzelne Haushalte dar. Gleichwohl stehen bereits heute auch viele Bürgerinnen und Bürger im Hinblick auf die Ziele der Wärmewende und den Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) vor großen Herausforderungen. Darauf soll an dem Infoabend ebenfalls eingegangen werden.