Dem Gartenschaupark ein Gesicht gegeben

Blümchen zum Abschied und viele warme Worte bekam Peter Milsch von Bürgermeister Andreas Sunder (links) und dem städtischen Personalratsvorsitzenden Michael Schlüter (rechts). Johannes Wiethoff (Zweiter von rechts) indes wurde von den Gremien zu Peter Milschs Nachfolger gewählt und tritt sein Amt offiziell am 1. Oktober an. Foto: Stadt Rietberg

Peter Milsch verabschiedet sich in den Ruhestand

Rietberg. Er ist der Mann, der dem Gartenschaupark ein Gesicht gegeben hat. Nach mehr als vier Jahrzehnten im Dienst der Stadt Rietberg ist Peter Milsch, Geschäftsführer der Gartenschaupark Rietberg GmbH und Stadtmarketing Rietberg GmbH, nun offiziell in den Ruhestand verabschiedet worden. Bürgermeister Andreas Sunder, Aufsichtsratsvorsitzender beider Gesellschaften, würdigte den 63-Jährigen in einer kleinen Feierstunde im Gartenschaupark als kreativen Kopf, für den es ein „Es geht nicht“ nicht gab.

„Bei Peter Milsch ging es in scheinbar aussichtslosen Fällen dann darum, nachzudenken, wie man die Aufgabe doch noch gelöst bekommt“, sagte Sunder. Er erinnerte daran, wie die Vision entwickelt wurde, die Gartenschau nach Rietberg zu holen. „Peter Milsch hat unterschiedliche Flächennutzungsplanausschnitte neu zusammengeklebt und gesponnen, wo eine geeignete Fläche entstehen könnte.“ Was seinerzeit am Ende der Machbarkeitsstudie herauskam, sei der Vorstellung Milschs sehr nahegekommen. „Du schaffst es, kreativ an Aufgaben heranzugehen und nicht in engen Bahnen zu denken“, wandte sich Sunder direkt an Peter Milsch. Auch in Zukunft, so der Bürgermeister, werde dessen Rat sicher gefragt sein.

Zuvor hatte Peter Milsch an den letzten beiden Aufsichtsratssitzungen seiner aktiven Laufbahn teilgenommen und auch dort schon warme Worte mit auf den Weg bekommen. Sunders Amtsvorgänger, Landtagspräsident André Kuper, langjähriger Wegbegleiter Peter Milschs und inzwischen Vorsitzender des Gartenschaupark-Fördervereins, betonte, Milsch habe es stets meisterhaft verstanden, seine Kenntnisse aus den Studiengängen Verwaltungslehre und Betriebswirtschaft punktgenau einzusetzen: „Wenn man mit Peter Ziele abgesprochen hatte, konnte man ihm den Weg des Erreichens komplett überlassen, auf ihn war zu 100 Prozent Verlass.“

Am 1. August 1977 begann das Beamtenverhältnis des gebürtigen Rietbergers und waschechten „Poalbürgers“ Peter Milsch bei der Stadt Rietberg als Stadtassistent-Anwärter. Zunächst schlug er den so genannten mittleren Dienst ein, später folgte der Wechsel in den gehobenen Dienst. Nach unterschiedlichen Stationen unter anderem im Ordnungsamt, im Bauverwaltungsamt und als Abteilungsleiter der Stadtkasse wurde er 1999 Leiter der Stabsstelle Controlling, Marketing und Wirtschaftsförderung, bevor er 2001 Leiter des Fachbereichs I „Innere Verwaltung“ wurde. Von 2004 bis 2019 schließlich war Peter Milsch Leiter des Fachbereichs II „Bürgerdienste“. 2006 wurde er zudem Hauptgeschäftsführer der LGS Rietberg Park GmbH, später alleiniger Geschäftsführer der Folgegesellschaft, der Gartenschaupark Rietberg GmbH. Zu Beginn des vergangenen Jahres übernahm er zusätzlich die Geschäftsführung der damals neu gegründeten Stadtmarketing Rietberg GmbH.

Besonders lebhaft in Erinnerung hat Peter Milsch noch zwei Ereignisse seiner Amtszeit: den Gewinn der Goldenen Dampfwalze für die beste Wirtschaftsförderung, als er gerade Wirtschaftsförderer geworden war, und eine amüsante Anekdote mit einem Gänseflüsterer. „Zu Beginn der Landesgartenschau hatten wir im Park Besuch von sehr vielen Wildgänsen, die dort mit ihren Jungen lebten und immer die Stufen am Untersee verschmutzten. Schließlich meldete sich ein Gänseflüsterer, der uns erklärte, unser Problem lösen zu können. Er hat dann mit den Gänsen gesprochen, konnte uns aber nicht helfen, weil wir die Gänse angeblich zu sehr verärgert hätten.“ Das Problem löste sich schließlich von selbst: Die Jungen wurden flügge und suchten sich ein neues Zuhause, und die vielen Besucher im Park sorgten dafür, dass auch die Eltern-Tiere Reißaus nahmen. Mit solchen und ähnlichen Anekdoten aus Milschs Amtszeit ließen sich wohl ganze Bücher füllen.

Peter Milsch selbst betonte bei seiner Verabschiedung, er habe nur erfolgreich arbeiten können, weil er stets einen großen Rückhalt hatte – familiär, politisch, in der Verwaltungsleitung und unter seinen Kollegen. „Wenn man auch mal verrückte Sachen umsetzen will, geht das nur mit einer guten Mannschaft.“ Er freut sich jetzt auf mehr Zeit mit seiner Frau Elke, seinen erwachsenen Töchtern Laura und Pia, seinem 94-jährigen Vater, Hund Eddi, für Garten, Haus und sich selbst. Und er freut sich auf das Elektro-Festival „Friedas Tanztee“ im kommenden Sommer in der Volksbank-Arena im Gartenschaupark. „Nicht gerade meine Musik, aber eine tolle, generationenübergreifende Sache, da möchte ich auf jeden Fall dabei sein.“