Der Münsteraner Künstler Oskar Kurt Döbrich (1911 bis 1970), in seinem Freundeskreis kurz OKD genannt, gehört zu jener Generation, deren künstlerische Entwicklung durch den Nationalsozialismus geprägt wurde. Viele Werke des Malers und Grafikers sind ab Mitte November im Kunsthaus Rietberg – Museum Wilfried Koch zu sehen. Die Ausstellung mit dem Titel »Schau an – Meine Freiheit liegt im Bild« beginnt am Samstag, 15. November.
Die Ausstellung in Rietberg gibt mit etwa 86 Werken aus den Jahren 1926 bis 1970 einen schönen Querschnitt seines Schaffens wieder. Gezeigt werden sowohl Aquarelle und Ölgemälde, als auch Tusche-Zeichnungen, Feder- und Kreidezeichnungen, Radierungen und Linoldrucke.
Sein Kunststudium an der Staatlichen Akademie in Berlin schloss Döbrich 1937 im Fach Grafik mit Auszeichnung ab. Er arbeitete in der Folge in verschiedenen Ateliers und setzte sich mit den Techniken der Alten Meister auseinander, insbesondere mit Radierungen sowie den Zeichnern der Romantik. Diese Einflüsse werden in seinem Werk sichtbar, ebenso macht sich der enge Austausch mit Künstlern wie Conrad Felixmüller und Otto Pankok bemerkbar. Döbrich experimentierte mit Formen und Themen und griff Missstände seiner Zeit auf, zum Beispiel in seiner 1934 entstandenen Karikatur „Adolf“ in Lederhosen als Hampelmann. Mehr Realist als Visionär, legte Döbrich 1937 die Prüfung zum künstlerischen Lehramt an höheren Schulen ab. 1940 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen. Nach Verwundung und Gefangenschaft kehrte er 1945 nach Münster zurück. Neben seiner Tätigkeit als Lehrer blieb er zeitlebens künstlerisch aktiv.