Oh, wie schön: Janosch-Ausstellung in Rietberg

Janosch muss man einfach mögen, finden (von links) Bürgermeister Andreas Sunder, die Tigerente, Kurator Karl Michael Neumann, Frank Ehlebracht (stellvertretendes Vorstandsmitglied der Sparkasse Gütersloh-Rietberg), der Tiger und Museumsleiter Thorsten Austermann. Foto: Stadt Rietberg

Kunsthaus zeigt Werke vom 16. Dezember bis 27. Februar

Rietberg. Panama und eine gestreifte Tigerente – jetzt weiß (fast) jeder, um was es geht: Janosch. Werke des Künstlers und Schriftstellers sind von Donnerstag, 16. Dezember, bis Sonntag, 27. Februar, im Kunsthaus Rietberg Museum Wilfried Koch zu sehen. Unter anderem gibt es ein Wiedersehen mit Figuren aus den berühmten Kinderbüchern wie „Oh, wie schön ist Panama“, „Post für den Tiger“ oder „Ich mach dich gesund, sagt der Bär“.

Farbradierungen, Lithografien und Aquarelle im Erdgeschoss des Hauses zeigen Szenen aus den Kinderbüchern und weitere Motive. Auf der Galerie wird eine andere Seite des Künstlers nur für Erwachsene zu sehen sein. Bilder aus seinem Leben, Erotisches oder Utopisches. „Das ist von Janosch?“, diese Frage wird sicher häufig gestellt werden. Fast schon eine pornografische Darstellung ist „Die Kunst der bäuerlichen Liebe – Der bulganische Weichselreiter“. Surreale Erotik, wie „Der Frau Kraus ihre Maus ist im Moment nicht zuhaus“ findet sich neben dem „Eldenen und gottverfluchten Erbsünder“, der sein Kreuz mit der Kirche zu tragen hat.

Die Stiftung der Sparkasse Rietberg und die Stadt Rietberg möchten unter der Schirmherrschaft der NRW-Ministerin für Schule und Bildung, Yvonne Gebauer, mit dieser besonderen Ausstellung einen kleinen Beitrag für die Unterstützung der von der Flutkatastrophe betroffenen Menschen leisten. Die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern für die Ausstellung werden den vom Hochwasser extrem betroffenen Grundschulen in Stolberg (Rheinland) zu Gute kommen. Mit dem gespendeten Geld kann nicht nur Aufbau geleistet, sondern auch betroffenen Familien und insbesondere den Kindern, die keine Schulmaterialien mehr haben, geholfen werden.

Am 11. März dieses Jahrs konnte Janosch, der eigentlich Horst Eckert heißt, seinen 90. Geburtstag feiern. Er wurde im damaligen Hindenburg in Oberschlesien, dem heutigen Zabrze, geboren. Seine Eltern flüchteten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs mit ihm nach Westdeutschland. 1953 zog es Horst Eckert nach München, und er studierte an der Akademie der Bildenden Künste unter anderem bei Ernst Geitlinger. Nach einigen Probesemestern musste er jedoch das Kunststudium wegen „mangelnder Begabung“ abbrechen. Danach arbeitete er als freischaffender Künstler. 1956 begann seine schriftstellerische Tätigkeit im Feuilleton. Ein Freund riet ihm, aus seinen Zeichnungen ein Kinderbuch zu machen, und sein Verleger Georg Lentz, empfahl ihm, sich „Janosch“ zu nennen. 1960 erschien sein erstes Kinderbuch „Die Geschichte von Valek dem Pferd“, 1970 sein erster Roman „Cholonek oder Der liebe Gott aus Lehm“. Neben seinen Kinderbüchern hat Janosch zahlreiche Romane und Theaterstücke für Erwachsene verfasst, in denen er sich mit ernsthaften Themen wie Religion, der Frage nach dem Sinn des Lebens und wahrer Lebenskunst beschäftigt.

Wer sich die Janosch-Ausstellung in Rietberg nicht entgehen lassen möchte, kann das Museum zu folgenden Zeiten besuchen: dienstags bis sonntags jeweils von 14.30 bis 18 Uhr. Der Eintritt beträgt 3 Euro (ermäßigt 1,50 Euro). Im Museum gelten Maskenpflicht und die 2G-Regel. Fans des Künstlers können vor Ort den Janosch-Kalender 2022 oder eine Tigerente in verschiedenen Größen erwerben. Außerdem im Angebot: der frisch erschienene Katalog „Leben und Werk“.