Museum erstrahlt in leuchtenden Farben

Bürgermeister Andreas Sunder steht mit Kay Klingsieck, Vorstandsvorsitzender der Stiftung der Sparkasse Rietberg, Markus Landwehrjohann, Vorstand der Stiftung der Sparkasse Rietberg, Dominik Bartels als Leiter der städtischen Abteilung Schule, Kultur & Sport sowie Museumsleiter Thorsten Austermann auf einer Treppe im Museum vor einem großformatigem Glasfenster-Karton mit dem Titel "Schutzmantelmadonna für die Kinder aus aller Welt".
Bürgermeister Andreas Sunder, Kay Klingsieck, Vorstandsvorsitzender der Stiftung der Sparkasse Rietberg, Markus Landwehrjohann, Vorstand der Stiftung der Sparkasse Rietberg, Dominik Bartels als Leiter der städtischen Abteilung Schule, Kultur & Sport sowie Museumsleiter Thorsten Austermann (von links) haben die neue Ausstellung jetzt eröffnet. Foto: Stadt Rietberg

Neue Ausstellung mit Glasbildern von Wilfried Koch

Rietberg. Mindestens einmal im Jahr zeigt das Kunsthaus Rietberg – Museum Wilfried Koch eine Ausstellung mit Werken des Namensgebers des Museums, Dr. Wilfried Koch. Nun wird dort die erste Ausstellung nach dem Tod des heimischen Malers, Grafikers und Bildhauers gezeigt. Zu sehen sind die Vorlagen für zahlreiche farbenfrohe Glasfenster, sogenannte Kartons. Dr. Wilfried Koch war im August vergangenen Jahres im Alter von 93 Jahren verstorben

Die Ausstellung mit dem einfachen, aber auch alles sagenden Titel »Kartons für Glasfenster« ist ab Freitag, 20. Oktober, zu sehen. Zahlreiche Kartons und auch einige Glasfenster werden das Innere des Museums in allen leuchtenden Farben erhellen. Die Glasmalerei stellt traditionell sakrale Themen in den Vordergrund. So auch im Werk von Wilfried Koch. Da werden zum Beispiel sieben Entwürfe von musizierenden Engeln gezeigt, die als Fenster einen Gang im Garten des Privathauses Koch zieren. Eines der Bildnisse wurde im Original aus der Gartenmauer entnommen und eigens in die Ausstellung gegeben. Bemerkenswert sind zudem zwei Glaskartons, deren Motive Wilfried Koch auch als Ölbilder malte und auf diese Weise in ganz neue Versionen überführte.

Ein erst 2010 gefertigtes Glasbild in moderner Fusing-Technik (Farbglas-Verschmelzung) mit allegorischen Gestalten und Motiven, nach einer auf Karton gezeichneten Vorlage von 1970, schwebt im freien Raum der Deele. Als Hauptstücke der Ausstellung sind Kartons für einen kreuzförmigen Kirchen-Altar anzusehen, die ebenfalls in französischem Betonglas verwirklicht wurden. Das Mittelstück des Altars (203 x 175 cm) mit Cherubim und Seraphim kann zu Marienfesten gegen ein anderes gleichgroßes Glasbildmotiv ausgewechselt werden. Die Kreuzarme des Wechselaltares zeigen die Allegorien der vier Evangelisten in großzügiger Flächigkeit. Zur Ausstattung der Kirche gehören auch der Tabernakel und das Ambo, die als Gemälde gezeigt werden.

Die Glasmalerei hat einen besonderen Stellenwert in der bildenden Kunst, denn keine andere Malart erzeugt eine so hohe Farbleuchtkraft und so große Helligkeitsunterschiede wie ein durchsichtiges Glasbild. Die Farbenpracht erzeugt eine feierliche Stimmung und wird deshalb überwiegend im sakralen Bereich verwendet. In der Ausstellung werden Vorlagen im Maßstab 1:1, aber auch Beispiele ausgeführter Arbeiten gezeigt. Die räumlichen Möglichkeiten der Museums-Deele führen das Auge des Betrachters noch näher und damit intensiver an das malerisch-künstlerische Handwerk des Glasmalers heran. Insgesamt rund 50 Bilder des 2022 verstorbenen Rietberger Künstlers sind nun im Kunsthaus Rietberg zu sehen.

Die Ausstellung ist bis zum 7. April 2024 zu sehen. Geöffnet ist das Kunsthaus Rietberg – Museum Wilfried Koch immer freitags, samstags und sonntags von 14.30 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.