
Mehrteilige Serie über Jobs und Abteilungen bei der Stadt Rietberg
Rietberg. Seitdem er im Februar 2022 bei der Stadt Rietberg angefangen hat, beschäftigt sich Jan Stephan auch und vor allem mit einem Thema: dem Umbau der Rathausstraße. Der 30-Jährige ist zuständig für die Koordination vieler verschiedener Arbeiten, die aus der sanierungsbedürftigen Rathausstraße eine funktionale und auch noch hübschere Innenstadtmeile machen. „Von den ersten Vorplanungen bis zur finalen Abrechnung bin ich in den Umbau involviert“, sagt Jan Stephan.
Die Vorbereitung der vier, vielleicht sogar fünf Bauabschnitte hat viel Zeit gekostet. Die Planung, die öffentliche Ausschreibung, die Vergabe der Aufträge, die Koordinierung von Versorgern, die Strom, Wasser, Gas oder auch Leitungen der Telekommunikation verlegen wollen und müssen, der tatsächliche Straßenbau, die Beleuchtung, am Ende die Abrechnung mit dem Fördermittelgeber – all das zu organisieren und miteinander abzustimmen, ist die Aufgabe des Straßenbauingenieurs, der direkt nach seinem Masterstudium an der Technischen Hochschule Detmold seinen Job in Rietberg angetreten hat. „Alles muss möglichst effizient ineinandergreifen, damit die Verzögerungen geringgehalten werden“, erklärt der 30-Jährige. „In diesem Fall hatten wir durch den Wettbewerb zur Rathausstraße ein planendes Büro, das sich unter anderem mit der Fachplanung und der Überwachung des Bauobjektes befasst. Wir lassen unsere Wünsche und Ideen aber natürlich einfließen und haben als Bauherr eine Art Kontrollfunktion. Viele Absprachen und eine gute Kommunikation sind gefragt.“
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Fachbereich Tiefbau & Stadtentwässerung übernehmen aber auch noch weitere vielfältige Aufgaben. In ihren Händen liegen Themen wie der Straßenendausbau in Wohngebieten, die Kanalsanierung in Rietberg, die Wirtschaftswege, die Straßenbeleuchtung, die öffentlichen Bushaltestellen und das Klärwerk. Das Spektrum an Aufgaben ist groß. Jan Stephans Augenmerk liegt derzeit aber hauptsächlich auf der Rathausstraße, auch wenn er in der Vergangenheit mehrere andere Straßenendausbau-Projekte betreut hat.
An der Rathausstraße sind vier oder sogar fünf Bauabschnitte vorgesehen – je nachdem, ob der Bereich rund ums Rathaus auch noch in Angriff genommen wird. Darüber entscheiden die politischen Gremien, wenn es soweit ist. Kommt der fünfte Bauabschnitt, soll das Projekt Ende 2028 vollendet sein, sonst 2027. Eine große Aufgabe, die auch viel Fingerspitzengefühl erfordert. Denn gerade bei der Sanierung einer so wichtigen Verkehrsachse sind viele äußere Umstände zu beachten. „Wir passen uns den Anwohnern, Händlern und Gastronomen so gut es geht an und versuchen, es für alle so erträglich wie möglich zu gestalten. Dazu haben wir auch den Verkehrsfluss und die Umleitungsstrecken immer im Auge. Natürlich wollen wir aber auch nicht nur häppchenweise vorwärtskommen, daher müssen viele äußere Rahmenbedingungen aufeinander abgestimmt werden“, berichtet der Projektleiter. Plus: Die Kosten müssen im Rahmen bleiben, die neue Straße muss die Verkehrslasten tragen können, und gut aussehen soll es am Ende auch noch.
Nicht zu vergessen das Stichwort Nachhaltigkeit: „Wir pflanzen viele neue Bäume und versuchen, Materialien, die wir ausbauen, wiederzuverwenden.“ Borde von den Gehwegen werden als Rinne in die neue Straße integriert, größere Platten demnächst an der Südtorschule wiedereingesetzt. „Wir müssen alles unter einen Hut bekommen, aber wir glauben, dass wir gut vorbereitet sind“, zeigt sich Jan Stephan mit dem bisherigen Verlauf recht zufrieden. Dass bei einer so großen Baumaßnahme mal was Unvorhersehbares dazwischenkommt, sei normal. Spannend wird es noch einmal, wenn die Baustelle in Höhe des Rathauses ankommt. Dass dort archäologische Funde die Baustelle ins Stocken bringen könnten, glaubt der Projektleiter aber eher nicht: „Die Rathausstraße wurde vor Jahrzehnten schon einmal umgebaut. Wenn, hätte man sicher damals schon was gefunden.“