Bürgeranregungen zum Klimaschutz werden geprüft

Mit vielen Punkten in allen Stadtteilen ist die Klimamap versehen. Sie kann zwar nicht mehr ergänzt, aber weiterhin im Internet unter www.rietberg.klimamap.de eingesehen werden. Bild: Stadt Rietberg

Dutzende Hinweise in Online-Klimamap eingegangen

Rietberg. Neun Monate lang hat die Stadt Rietberg mittels einer Online-Karte Anregungen, Ideen, Hinweise und Bedenken zum Klima in der Stadt und zu den Auswirkungen des Klimawandels in Rietberg gesammelt. Jetzt ist die Erhebung abgeschlossen. 53 Bürgerinnen und Bürger haben insgesamt 205 Anregungen in die sogenannte Klimamap eingetragen.

Dabei haben die Bürgerinnen und Bürger nicht nur Probleme im Hinblick auf Hitze, Starkniederschläge und Starkwindereignisse im Stadtgebiet lokalisiert, sondern auch insgesamt 58 Maßnahmen vorgeschlagen und 115 potentielle Standorte für Baumpflanzungen ausgewiesen. Das ist eine im Vergleich zu anderen Städten durchschnittliche bis gute Beteiligung an diesem Online-Format, resümiert das begleitende Büro K.PLAN Klima, Umwelt und Planung aus Bochum.

Auffällig sind zum einen die Problemmeldungen in der Kategorie Hitze und zum anderen die zahlreichen Pflanzvorschläge für Bäume. Manche häufen sich an einzelnen Straßenzügen. Andere beziehen sich eher auf größere Flächen wie beispielsweise die Aufforstung einer Waldfläche oder das Anlegen eines Bürgerwaldes. Diesen Vorschlag setzt die Stadt Rietberg derzeit bereits in die Tat um. Mit zusätzlichen Bäumen ebenso wie mit der Begrünung von Bedachungen könne man sich künftig höheren Temperaturen anpassen.

In den Kategorien Probleme und Vorschläge zur Hitze wurden nicht nur Ideen und Hinweise zu Orten mit erhöhten Hitzebelastungen eingetragen, sondern häufig Probleme des öffentlichen Personennahverkehrs kritisiert.

Infolge von Starkregenereignissen kommt es bereits jetzt häufiger zu lokalen Überschwemmungen und volllaufenden Kellern. Vor diesem Hintergrund hat die Stadtverwaltung spätestens 2015 mit dem Projekt »Stark im Regen« gelernt, bei künftigen Planungen dem Niederschlagswasser, welches die Kanäle nicht aufnehmen können, mehr Raum geben zu müssen. Zum Beispiel auf Straßen (mit höheren Randeinfassungen), Grünflächen oder Spielplätzen. Darüber hinaus sind Bürger aufgefordert, ihre Häuser selbst zu schützen mit entsprechenden baulichen Vorsorgemaßnahmen.

Um negativen Folgen von starken Winden wie beispielsweise Bodenerosion entgegenzutreten, schlagen Bürger Wind- und Erosionsschutzanpflanzungen in Form von Bäumen und Hecken vor. Zudem wird angeregt, die Potentiale einiger Flächen hinsichtlich der Energiegewinnung zu prüfen. Besonders im Bereich Vegetation, Begrünung und Baumpflanzungen werden konkrete Orte und Maßnahmen benannt: Baumpflanzungen – Alleen, Hecken, Obstbäume, Mischkulturen, Wiederaufforstung, Ersatz nach Fällung, Bürgerwald, Begrünung von Lärmschutzwänden, Flächenentsiegelungen.

Alle diese Anregungen gehen in eine Handlungskarte für das Stadtgebiet und einen konkreten Maßnahmenkatalog zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel ein. Im Zusammenspiel mit weiteren Fachabteilungen wird Rietbergs Klimaschutzmanagerin Svenja Schröder diese Hinweise nun auf Realisierbarkeit prüfen und im besten Fall zur Umsetzung bringen.