Mehr miteinander als übereinander reden

Murat Aykanat und Sarah Friethoff moderierten in Rietberg den ersten Workshop zum Kommunalen Integrationsmanagement. Das Foto entstand unter Einhaltung der Corona-Hygiene- und Abstandregeln. Foto: Stadt Rietberg

Netzwerken, um Integration zu erleichtern

Rietberg. Rietberg ist multikulturell und in der Stadt leben Menschen und Familien mit ganz vielen unterschiedlichen Nationalitäten. Sie alle sind in Rietberg herzlich willkommen. Um ihnen die Integration zu erleichtern, gibt es einige Hilfsangebote. Diese zu bündeln und aufeinander abzustimmen war das Ziel eines Workshops, der jetzt in Rietberg stattfand. Zahlreiche Akteure verschiedener Einrichtungen waren der Einladung des Kommunalen Integrationszentrums (KI) des Kreises Gütersloh gefolgt.

Dazu zählten unter anderem Vertreter der Caritas und der Diakonie, ebenso wie Mitarbeiter der Arbeitsagentur, der Kreis- und der Stadtverwaltung. Um die komplexen Herausforderungen der Integration zu bündeln, ist eine noch stärkere Vernetzung ihrer Hilfsangebote erforderlich. Als wichtiges Instrument haben sie die Einführung eines umfassenden kommunalen Fallmanagements erkannt, um Neuzugewanderte entsprechend ihres Bedarfes schneller zu integrieren. Denn gerade in den Phasen des Wechsels in einen anderen Staat ist ein barrierearmer Übergang wichtig. Das Land NRW bietet dazu nun ein sogenanntes Kommunales Integrationsmanagement (KIM) an. Die Stadt Rietberg ist – genau wie Langenberg, Rheda-Wiedenbrück und Gütersloh – eine Modellkommune für dieses Förderprogramm.

Dabei meint das Fall-, oder hier »Case Management« eine entsprechend qualifizierte Einzelfallberatung, die unter Berücksichtigung der individuellen Lebenslage, Herkunft und Bedarfe die Integration der zugewanderten Menschen befördert.

Damit bei den Bemühungen mehrerer Akteure um Integration von Neuzugewanderten keine Informationen auf der Strecke bleiben, soll das Kommunale Integrationsmanagement helfen und das Netzwerken verbessern.

Maßnahmen sind stets die Erstberatung, eine ausführliche Bestandsaufnahme, die Planung im Sinne einer Integrationsvereinbarung sowie ein begleitendes, laufendes Monitoring zu jedem einzelnen Fall. Als Schlüssel zur Integration gilt das Sprachverständnis. Die Gleichstellung von Frauen, Verbesserung der Netzwerkarbeit und eine bessere Einbindung des Ehrenamtes sind weitere Schwerpunkte, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops als Ergebnisse festhielten – neben einem verbesserten Austausch untereinander. Eine Herausforderung werde sein, Doppelstrukturen und einen erhöhten Verwaltungsaufwand zu vermeiden, sobald sich mehrere Akteure um die gleiche Person kümmern.