
»Tour de Rietberg« lockt 300 Gäste zu Zukunftsbaustellen
Rietberg. Für Bürgermeister Andreas Sunder ist seine »Tour de Rietberg« nach wie vor ein gut geeignetes Format, mit den Rietbergerinnen und Rietbergern möglichst niederschwellig in Kontakt zu treten. Bei seinen Einblicken hinter sonst oft verschlossene Türen und Zäune kommt Sunder ganz ungezwungen mit vielen Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch und „ich kann vor Ort erklären, warum manches so ist wie es ist“, sagt der Bürgermeister.
Zum Beispiel, warum in den Klassenzimmern Teppich verlegt ist; warum sich die große Mensa mittels einer Trennwand unterteilen lässt und warum noch nicht alle Wände gestaltet sind. Das erst vor wenigen Wochen fertiggestellte Gymnasium war eine von zwei Stationen der Tour – eine von zwei Baustellen, die in Rietberg Zukunft schreiben.
Einerseits hat die Stadt rund 38 Millionen Euro für das neue Schulgebäude am Torfweg aufgebracht. Andererseits entsteht nur wenige hundert Meter weiter an der Straße An den Teichwiesen der Neuland-Campus, ein Innovationszentrum mit vielen Arbeitsplätzen. Eine Investorengruppe und Betreibergesellschaft wollen kleine und große Firmen aus ganz OWL nach Rietberg locken. Deren Mitarbeiter sollen sich dort vernetzen, miteinander lernen und arbeiten und ihre Kreativität ausleben können. Mitinvestor Christian Stammschroer und Geschäftsführer Michael Steinberg erläuterten auf Einladung von Bürgermeister Sunder ihr Konzept: 90 feste und bis zu 380 flexible Arbeitsplätze sollen am Rande des Gartenschau- und Kletterparks entstehen. Hinzu kommen eine Eventhalle und 30 Kreativ- und Konferenzräume. „Kein Raum gleicht dem anderen, keine Wand bleibt weiß“, schwelgte Stammschroer in seinen Visionen. Vor einem halben Jahr erfolgte der erste Spatenstich – jetzt spazierten rund 300 Besucher auf Sunders Einladung durch den Rohbau. Im kommenden Jahr sei die Eröffnung geplant, so Geschäftsführer Steinberg.
Sunder freute sich, dass dieser Neuland-Campus ausgerechnet in Rietberg entsteht. Und dass der Stadtrat die 10.000-Quadratmeter-Fläche des ehemaligen Bauhofes gern für dieses Zukunftsprojekt bereitstellte. „Wir müssen die Wirtschaft fördern, denn eine gut funktionierende Wirtschaft ist der Motor unserer Stadtentwicklung“, so Sunder. „Andernfalls könnten wir uns ein solches Projekt wie das neue Gymnasium gar nicht leisten.“
So konzentrierte sich Sunders jüngste Einladung auf den Stadtteil Rietberg. Auf dem Pausenhof des Gymnasiums spendierte Sunder zum Abschluss seiner »Tour de Rietberg« frisch gegrillte Wildwürstchen und kühle Getränke. Zuvor waren die rund 300 Gäste in vier Gruppen durch den Neubau geführt worden und hatten Klassenzimmer, Fachräume, Aula und Dachterrassen besichtigt. Die neue Schule weckt auch zehn Tage nach dem Tag der offenen Tür der Schule selbst weiterhin großes Interesse. Aussagen wie „Da möchte ich auch noch einmal Schülerin sein“ oder „Solche tollen Räume hatten wir früher nicht“ waren an dem Abend immer wieder zu hören. Viel Lob bekommen Sunder und die städtischen Abteilungs- und Bauleiter Hubert Spietker und Ingmar Schmidt für die gelungene Umsetzung. Rund 1000 Schüler besuchen derzeit das Gymnasium Nepomucenum Rietberg.